ANFANGS GING ES GAR NICHT UM DIE SEZESSION. WIR WOLLTEN DOCH NUR DIE FÖDERALISIERUNG
13-01-2015, 02:21
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Wir saßen mit meinem Mann bereits zu Tisch, nicht weit vom Fenster. Dann ertönte ein Knall. Die Fensterscheibe zerbarst. Wir sind raus aus dem Haus. Das Dach war schon komplett weg. Fenster und Türen sind Schrott. Bei unserer Nachbarin – einer älteren Dame ist alles kaputt. — Gab es gestern mehrere solche Fälle? — Ja. Man sagt, dass es gestern mehrere Fälle gab. — Wissen Sie ob es noch mehr Opfer gibt? — Das weiß ich nicht. Die älter Dame wurde ins Krankenhaus gebracht. Sie hat eine Gehirnerschütterung. Zwei Finger wurden genäht. Sie ist etwa 80 Jahre alt oder noch älter. Sie lebt ganz allein. – Gab es hier früher öfter Artillerie-Beschuss? — So harte Bombardements, wie gestern hatten wir bisher drei Mal. Kleineren Beschuss hatten wir regelmäßig. Aber so heftig wie gestern… Gestern war es ein Alptraum. Wie lange dauerte der Beschuss an? Ich bin um 1 Uhr nachts eingeschlafen. Mein Sohn sagte, dass es noch bis 2 Uhr flächendeckenden Beschuss gab. Dann kamen Einzelschläge. — Es sind ja wieder Verhandlungen geplant. Was erwarten sie von denen? — Ich möchte endlich Frieden. Wir erwarten doch nichts, was uns nicht zusteht. Wir wollen Souverenität. Wir wollen arbeiten, Geld verdienen und einfach nur leben. Anfangs ging es gar nicht um die Sezession. Wir wollten doch nur die Föderalisierung. Wir wollten mehr Selbständigkeit In Grenzen der Ukraine. Sie sehen doch, wie sie es jetzt verdreht haben. — Nach allem, was geschah, wie kann Donbass in der Ukraine bleiben? — Ich persönlich… Mir liegt nichts mehr an der Ukraine. Vor allem nach der Rede Poroschenkos, wo er prophezeite, dass unsere Kinder sich in den Kellern verstecken werden. — Was würden Sie ihm darauf antworten? — Was soll ich sagen. Hier leben kluge und fleißige Menschen. Sie hatten immer Arbeit. Sie arbeiteten unter Bombardements, unter Raketen-Beschuss. Mein Sohn hatte keinen einzigen Arbeitstag gefehlt, egal wie stark der Beschuss war. Er ist jeden Tag zur Arbeit erschienen. Alle gehen Ihrer Beschäftigung nach, alle geben sich größte Mühe. Sie sehen es doch. Die Stadt ist sauber, gepflegt. Alle helfen sich gegenseitig. Lieber Gott – schenk uns den Frieden. Damit sie sich einig werden, damit das alles ein Ende hat. Der Mann: Es war gegen 15 Uhr. — Waren Sie zuhause? — Ja, ich war zuhause. Wir saßen zu Tisch. — Gab es eine Druckwelle? – Die Druckwelle hat das Nachbarhaus zerstört. Alles kaputt. Aber wir sind am Leben. |
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